Bei teilweise strahlendem Himmel hat Landrat Andreas Meier am Freitagvormittag zahlreiche Ehrengäste, u. a. auch unseren Geschäftsführer Claus Krapf und unseren Prokuristen Markus Meister, bei der offiziellen Einweihungsfeier des neuen Dienstgebäudes am Landratsamt in Neustadt/WN begrüßt. Zum Neubau hatten wir uns im Vorfeld auch an einer Sonderveröffentlichung der Bayerischen Staatszeitung beteiligt.
Als besondere Gäste hieß er auf dem Parkdeck neben dem neuen Gebäude den Staatsminister der Finanzen und für Heimat, Albert Füracker, die Geistlichkeit, Professor Piero Bruno vom ausführenden Architekturbüro Bruno/Fioretti/Marquez aus Berlin mit dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, MdL Dr. Stephan Oetzinger, Neustadts Bürgermeister Rupert Troppmann, die Vertreter des Kreistages, die benachbarten Anwohner, die am Bau beteiligten Firmen sowie die Kolleginnen und Kollegen des Landratsamtes, allen voran die hauptverantwortlichen Kreisbaumeister und Baudirektor Werner Kraus und Dipl.-Ing. Heribert Eckl begrüßt.
Auch das Hausmeisterteam um Reinhard Kleber und Klaus Güntner von der EDV-Abteilung schloss der Landrat in seine Begrüßungsworte ein. Nicht zu vergessen seine Stellvertreter Margit Kirzinger und Albert Nickl, der an diesem Tag Geburtstag feierte. In seiner offiziellen Ansprache erinnerte Landrat Meier kurz an den Grund für den Neubau, nämlich die Raumnot, sowie die mangelhafte und überalterte Ausstattung des vorherigen Kreiskassengebäudes.
Eine große Herausforderung an die Planer stellte wohl die starke Hanglage des Grundstücks sowie das angrenzende denkmalgeschützte Neue Schloss dar. Nach dem erforderlichen Grundsatzbeschluss der Kreistags-Gremien wurde im Herbst 2016 mit dem Abbruch des alten Kassengebäudes begonnen. In nur zwei Jahren Bauzeit gelang es dem Architekturbüro Bruno/Fioretti/Marquez dieses architektonische Meisterwerk unter Beachtung neuester ökologischer Aspekte fertig zu stellen.
Hier wurden insbesondere die am Meisten frequentierten Sachgebiete untergebracht. Der Hanglage zollend sind hier – für viele ungewohnt – die Ebenen von oben nach unten mit „3“ bis „0“ gekennzeichnet, da sich der Haupteingang in Ebene 3 und damit im obersten Stockwerk befindet. Fast die gesamte Landkreisverwaltung wurde somit wieder in der Ortsmitte von Neustadt/WN angesiedelt.
Besonderer Blickfang ist wohl der einzigartige Innenhof, der einem Atrium gleich angelegt wurde und mit seinen Sitzstufen auch die Öffentlichkeit zum Verweilen einlädt. Bei der Bauweise habe man auf Holz aus heimischen Wäldern zurückgegriffen, dadurch können sogar 20 bis 30 Prozent der geltenden Energiestandards unterschritten werden. Landrat Meier hofft, dass dieses Gebäude akzeptiert und mit Leben erfüllt wird.
Staatsminister Albert Füracker überbrachte die Grüße von Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder und bezeichnete diesen Neubau als einen mutigen Schritt. Professor Bruno habe es geschafft, dass dieses Gebäude nicht nur gefällt, sondern auch allen denkmalschützerischen Vorgaben entspricht. Da er als Finanzminister nicht am Bau beteiligt war, gratulierte er in seiner Eigenschaft als Heimatminister zu diesem gelungenen Bauwerk auf architektonisch höchstem Niveau. An die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerichtet stellte der Minister fest, dass man hier sicher gerne arbeitet.
Obwohl Neustadt/WN einer der kleinsten Landkreise in Bayern ist, habe man hier alles, was den Freistaat ausmacht: Tradition und Moderne, Gemütlichkeit und Lebensfreude in einer herrlichen Kulturlandschaft. Dem Architekten sei hier eine Verbindung von Altertum und Moderne, also vom Neubau zum Alten und Neuen Schloss gelungen. Den Innenhof bezeichnete er als Oase für alle, die hier arbeiten. Die ca. acht Millionen Euro Baukosten bezeichnete er als gut angelegt, denn wenn die Verwaltung funktioniert, dann funktioniert auch der Staat.
Professor Piero Bruno bezeichnete das neue Verwaltungsgebäude als kollegiales Werk. Er bedankte sich bei allen, die daran beteiligt waren. Besonders freute es ihn, dass auch ein Minister zur Einweihung gekommen ist. Zunächst sei man etwas skeptisch gewesen, ob man als Architekturbüro aus Berlin und München hier in der Provinz viel machen könne. War aber dann sehr glücklich darüber, wie professionell man hier bei der Arbeit unterstützt wurde. Bruno bedankte sich seinerseits auch bei seiner Kollegin Architektin Regina Maria Münstermann, welche die Hauptarbeit innehatte.
Er fand, man könne auf dieses Werk stolz sein, welches er auch als „unser Kind“ bezeichnete. Als Herausforderung bezeichnete er die Lage des Bauwerks auf der Rückseite des Neuen Schlosses, wobei der freie Blick auf das historische Gebäude gewahrt werden musste. Auf die Bauweise näher eingehend verwies er ebenfalls darauf, dass hier hauptsächlich heimische Hölzer verbaut wurden. Holz habe Zukunft und sei nachhaltig. Etwas schmunzelnd beantragte Professor Bruno zum Schluss seiner Rede noch „gelegentliches Umgangsrecht“.
Als symbolisches Zeichen übergab er noch den obligatorischen Schlüssel an den Hausherrn, Landrat Meier. Im Anschluss an den Festakt begaben sich noch alle Teilnehmer in den neuen Innenhof, wo die beiden Geistlichen Stadtpfarrer BGR Josef Häring und Pfarrer Ulrich Gruber bei einem gemeinsamen Gebet die Segnung des gesamten Gebäudekomplexes sowie eines Kreuzes vornahmen (Text: Landratsamt Neustadt/WN).